Elternzeit im Blick: Strategien für Führungskräfte zur optimalen Unterstützung
Die Unterstützung von Mitarbeitenden während der Elternzeit ist nicht nur eine Frage des Mitgefühls, sondern auch eine entscheidende Maßnahme für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Eine positive Begleitung in dieser Zeit kann dazu beitragen, das Engagement und die Loyalität der Mitarbeitenden zu stärken. Führungskräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie nicht nur Informationen bereitstellen, sondern auch ein offenes Ohr und eine unterstützende Hand anbieten.
Vor der Elternzeit
Offene Kommunikation fördern
Ein offenes und vertrauensvolles Arbeitsumfeld ist der Schlüssel dazu, dass Mitarbeitende sich wohlfühlen, frühzeitig ihre Schwangerschaft oder den Wunsch nach Elternzeit anzusprechen. Gespräche über Perspektiven und Wünsche nach der Elternzeit können nicht früh genug beginnen. Dies fördert nicht nur die Transparenz, sondern zeigt auch, dass das Wohl der Mitarbeitenden an erster Stelle steht.
Informieren über rechtliche Aspekte
Es ist wichtig, Mitarbeitenden umfassende Informationen über ihre Rechte und Pflichten während der Elternzeit zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört auch die Erläuterung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der internen Unternehmensrichtlinien. Oft übernimmt dies die Personalabteilung. Doch auch eine gut informierte Führungskraft kann sich besser auf die Abwesenheit durch Elternzeit vorbereiten.
Planung der Übergabe
Die rechtzeitige Planung der Aufgabenübergabe ist entscheidend. Führungskräfte sollten gemeinsam mit dem Mitarbeitenden einen klaren Übergabeplan erstellen. So kann gemeinsam entschieden werden, wer und wie die Aufgaben während der Elternzeit übernommen werden. Dies minimiert Unsicherheiten und fördert das Verständnis vom gesamten Team.
Während der Elternzeit
Regelmäßige Gesprächsangebote
Um den Kontakt zu halten, sollten Führungskräfte regelmäßig informelle Gespräche anbieten. Diese Check-Ins sind nicht nur eine Möglichkeit, Updates zu teilen, sondern auch eine Gelegenheit, die Bindung zum Mitarbeitenden aufrechtzuerhalten und Unterstützung anzubieten.
Flexible Rückkehrmöglichkeiten
Führungskräfte sollten offen für flexible Rückkehrmodelle sein. Das kann Teilzeitarbeit oder Homeoffice-Optionen umfassen, die es Mitarbeitenden ermöglichen, sich schrittweise wieder in den Arbeitsalltag einzugliedern. Solche Flexibilität zeigt, dass das Unternehmen die individuellen Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden ernst nimmt.
Im Team beteiligen
Während der Elternzeit können Führungskräfte ihre Elternzeitler:innen bei allen Teamaktivitäten mitdenken und einladen. So bleiben Sie Teil der Gemeinschaft und der Teamgeist bleibt erhalten.
Nach der Elternzeit
Frühzeitige Rückkehrgespräche
Rückkehrgespräche spätestens 3 Monate vor der geplanten Rückkehr sind eine hervorragende Möglichkeit, um den Wiedereinstieg zu erleichtern. Dies bietet Raum dafür, Erwartungen und Ziele zu definieren. Wer sich als Führungskraft proaktiv meldet, sendet ein wichtiges Signal der Wertschätzung.
Mentoring-Programme
Eltern erwerben wertvolle Kompetenzen während ihrer Familienzeit.
> Blogartikel: 14 Eltern-Skills für den beruflichen Alltag • heyparents
Vorbilder im Unternehmen können helfen, sich dieser Kompetenzen bewusster zu werden und nach der vermeintlich langen Elternzeit selbstbewusst durchzustarten. Führungskräfte, die diese Rolle einnehmen oder auch andere Mentoren können wertvolle Unterstützung bieten und zudem Fragen beantworten und als Ansprechpartner fungieren, um den Wiedereinstieg zu erleichtern.
Verständnis im ersten Jahr
Wer denkt, dass nach der Elternzeit alles ist wie vorher, der irrt gewaltig. Besonders das erste Jahr nach der Elternzeit ist herausfordernd. Die Abhängigkeit zu externen Kinderbetreuungsmöglichkeiten und häufigen Krankheiten führt zu einem Alltag ohne bekannte Routinen und oft dem Gefühl, keinem gerecht zu werden. Wer als Führungskraft hier Verständnis und Offenheit zeigt, wird mit Dankbarkeit und neuer Effizienz belohnt.
Fazit
Die aktive Unterstützung von Mitarbeitenden während der Elternzeit ist eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Führungskräfte, die sich als Partner in dieser besonderen Lebensphase zeigen, fördern nicht nur das Wohl ihrer Mitarbeitenden, sondern stärken auch die Bindung und das Engagement innerhalb des Teams. Führungskräften kommt eine entscheidende Rolle bei, wenn es darum geht, eine Unternehmenskultur zu fördern, die die Balance zwischen Beruf und Familie wertschätzt. Solche Veränderungen tragen dazu bei, eine unterstützende und inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle Mitarbeitenden sich wohlfühlen.
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